Geoinformationssysteme – GIS

Die Führung des Liegenschaftskatasters als eine hoheitliche Aufgabe wird in Brandenburg von den Katasterämtern bei den Landkreisen wahrgenommen.

Ziel der Überführung der seit dem 19. Jahrhundert auf Papier und Zeichenfolie geführten Flurkarten in die digitale Form ist die Nutzung als Geobasisdaten in Geoinformationssystemen. Wegen des Umfangs, der rechtlichen Bedeutung und der Qualität der Kartengrundlagen stellte die Bearbeitung in technologischer und organisatorischer Hinsicht hohe Anforderungen.

Im Rahmen des FALKE-Projektes wurden Flurkarten für die Kreisfreie Stadt Cottbus und die Landkreise Spree-Neiße, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spree, Teltow-Fläming und Oberhavel auch durch unser Büro bearbeitet.

Die Technologie im FALKE-Projekt umfasst

• die Bestimmung von Passpunkten vor Ort,
• die Verkettung von Karten über identische Randpunkte und Passpunkte,
• die Georeferenzierung der Karten durch Transformation,
• die Vektorisierung (Digitalisierung),
• die Homogenisierung unter Einbeziehung von Messdaten des Liegenschaftskatasters und geometrischer Beziehungen in der Karte,
• die Objektbildung und Attributierung,
• die Abgabe der Daten über eine definierte Schnittstelle zum ALK-GIAP.

Die Digitalisierung von Daten der Bodenschätzung erweiterte das FALKE-Projekt. Die Georeferenzierung der Bodenschätzungskarten hatte auf der Grundlage der ALK zu erfolgen, eine Homogenisierung der digitalisierten Karten sollte nicht erfolgen, die Vektorisierung allerdings die Katastergrenzen berücksichtigen. Die hierarchisch gebildeten Objekte waren zu attributieren, die Daten insgesamt geometrisch und logisch zu prüfen.

Ende 2006 wird das FALKE-Projekt abgeschlossen.

Stadtkartenwerke ergänzen die Geobasisdaten des Liegenschaftskatasters um Informationen, die gerade im städtischen Raum eine hohe Bedeutung für die Verwaltung, aber auch zur Sicherstellung der Versorgung von Wirtschaft und Bevölkerung haben.

Die Stadt Cottbus hat ihr Stadtkartenwerk auf der technischen Basis der ALK aufgebaut und führt Stadtkarte und Liegenschaftskataster in einem integrierten System. Wegen der genannten Bedeutung der Geobasisdaten für Versorgungsunternehmen und Verwaltung wurde die digitale Stadtkarte durch die Stadtverwaltung, die Lausitzer Wassergesellschaft und die Stadtwerke Cottbus in einem Gemeinschaftsprojekt aufgebaut.

Die Erfassung der Daten erfolgte anteilig durch unser Vermessungsbüro, vornehmlich durch Vermessung vor Ort.

Die Messdaten wurden aufbereitet und im System des Objektkatalogs umgesetzt. Die Abgabe der Daten erfolgte nach umfangreicher Prüfung über eine definierte Schnittstelle zum ALK-GIAP.

Die Anforderungen an die Erfassung von GIS-Daten sind nicht nur wegen der zu bedienenden Systeme sehr unterschiedlich –
auch die zu erfassenden Daten und das Ziel der Erfassung bestimmen die verwendeten Technologien.

Das Vermessungsbüro kann auf Erfahrungen bei der Erfassung von Daten für die Geoinformationssysteme folgender Auftraggeber verweisen:

Bodenverwertungs- und - verwaltungs GmbH (BVVG)
Katasterkarten waren zu georeferenzieren und die darauf befindlichen Grundstücke, die sich in der Verwaltung der BVVG befinden, als Flächenobjekte geometrische zu erfassen. Die Objekte waren zu attributieren und nach umfassender Prüfung im E00-Format für die ESRI-Produktfamilie ArcGIS zu übergeben.

Vattenfall Europe AG – Generation
Die Bestandskarten für die Kraftwerke Jänschwalde und Lübbenau waren entsprechend einer vorgegebenen Struktur als Vektordaten zu digitalisieren. Der digitale Datenbestand wird unter MicroStation geführt.

Vattenfall Europe AG – Mining
Für Planungsverfahren werden digitale Geländemodelle erstellt. Aus terrestrischen Messungen, Gewässerlotungen und Daten aus airborne Laserscanning-Flügen werden 3D-Geländemodelle berechnet und zur weiteren Nutzung als ESRI-GRID-Daten abgegeben.

Lausitzer Wassergesellschaft mbH (LWG)
Die LWG führt die Leitungsdaten zur Wasserversorgung und -entsorgung in einem SICAD-System. Bei Neubau vor Ort erfasste Daten, aber auch aus Leitungsplänen digitalisierte Leitungen sind nach einem vorgegebenen System abzubilden und im SQD- bzw. KANDIS-Format zu übergeben.

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
Im Vorfeld von Arbeiten der Vattenfall Europe AG – Mining führt das Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege Bodenuntersuchungen auf historisch bedeutsame Funde durch. Die Untersuchungsflächen wie auch mögliche Fundstellen werden vermessungstechnisch erfasst und die Daten für ein GIS auf der Basis von ESRI ArcGIS aufbereitet. Vorhandene Daten früherer Untersuchungen werden aus CAD-Systemen für die Übernahme in das GIS konvertiert.